Die Geschichte der Firma Pola:

Horst Pollak, ein Visionär des Modellbaus:

Horst Pollak (geboren 1936 in Wuppertal) erlernte den Beruf des Spielwaren-Einzelhandelskaufmanns. Vor der Gründung seines eigenen Unternehmens arbeitete er für den Modelleisenbahnhersteller Fleischmann als Modellanlagenbauer. In Heimarbeit fertigte seine Familie u.a. Bäume , Hecken und Zäune für den boomenden Modelleisenbahn Markt.

Auf einer Spielwarenmesse in Nürnberg lernte er dann seine, aus Schweinfurt stammende, spätere Ehefrau Brigitte Eckart kennen. Die Mutter von Frau Eckart war die Besitzerin des Spielwarengeschäfts „Bunte Truhe“ in Schweinfurt.

Im Jahr 1957 verlegte Horst Pollak seine eigene Produktion dann nach Schweinfurt und gründete das Unternehmen POLA (Fabrikation feiner Modellspielwaren). Dieses war der Startschuß für die Geschichte eines Unternehmens, welches bis heute ein Synonym für vorbildgetreuen und maßstäblichen Modellbau ist.

Anfang der 60er Jahre begann dann, aus Kostengründen, die gemeinsame Produktion von Kunststoffbausätzen, u.a. in Zusammenarbeit mit der Firma Vau-pe in Neukirchen Kreis Ziegenhain (Nordhessen). Produziert wurden Gebäude für die Spurweiten H0, TT, N und 2.  Hier gibt es mehr Informationen über Vau-Pe und die Zusammenarbeit mit POLA.

Im Jahr 1963 wurde der Firmensitz in eine leerstehende Schuhfabrik nach Rothhausen/Franken verlegt. Hier konnten dann Planung, Fertigung und Büro unter einem Dach vereint werden.

In dieser ehemaligen Schuhfabrik begann die Produktion von POLA Bausätzen am Standort Rothhausen.

Als der Platz in diesem Gebäude nicht mehr ausreichte wurde zu Beginn der 70er Jahre eine neue Fertigungshalle mit Lagerfläche, auf der anderen Strassenseite gegenüber des alten Gebäudes, errichtet. Der Rothhausener Bahnhofs befindet sich nur wenige Meter entfernt von diesem Gebäude. Teile des kleinen Bahnhofsgebäudes dienten der Firma Pola ebenfalls als Lagerfläche und der Bahnhof erschien auch als Bausatz im Programm von POLA.

Das Fabrikationsgebäude ist bis heute ein stummer Zeuge der Pola Firmengeschichte und trägt an seiner Giebelseite noch in grossen blauen Lettern das POLA Firmenlogo.

In der 70er und 80er Jahren waren zeitweilig über 100 Mitarbeiter für das Rothhausener Unternehmen beschäftigt. Im Programm 1983/84 brachte POLA dann das Modell eines „Brennenden Finanzamtes“ auf dem Markt. Mit diesem Bausatz fand das Unternehmen sehr grossen Anklang in der Modelleisenbahn Szene und der Fachpresse. Andere Hersteller brachten nach diesem Vorbild später eigene Bausätze auf den Markt.

Der 49-jährige Firmengründer verunglückte am 16. April 1985 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Zell am Ebersberg tödlich. Er befand sich auf dem Heimweg von einer Spielwarenmesse in Wien. Beim Landeanflug auf seinen Heimatflugplatz in Haßfurt, verlor er die Kontrolle über sein Flugzeug. Dieses tragische Unglück läutete dann den Untergang der Firma Pola Modellspielwaren aus Rothhausen ein. Zu diesem Zeitpunkt waren ca. 70 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.

Einblicke in den Arbeitsalltag bei POLA:

Die Ära nach Horst Pollak:

Nach dem Tode von Herrn Pollak übernahm der Diplomkaufmann Otto-Andreas Schrüfer aus München die Firma (nun: Pola-Spiel-und Freizeitartikel GmbH). Auch diesem Inhaber war bedauerlicher Weise kein langes Leben vergönnt. Als der damals 58-jährigen Kaufmann Otto Andreas Schrüfer am 13. Januar 1999 starb, war der letzte Besitzer von POLA tot. Das Produktionsgebäude mit den Büroräumen wurde nach dem Ende der Firma verkauft.

Im Zeitraum von 1986 bis 1992 war Herr Dr. René F. Wilfer Geschäftsführer in Hause Pola. Die aus dieser Zeit stammenden POLA Exclusiv-Modelle tragen darum, auf den ihnen beiliegenden Zertifikaten, auch seine Unterschrift. Seit dem 1.Mai 1992 ist Dr. René F. Wilfer Inhaber und Geschäftsführer der „PIKO Spielwaren GmbH“ und führt dieses Unternehmen sehr erfolgreich. Ein Blick auf das bemerkenswerte Sortiment an Piko Bausätzen, rund um die gängigen Spurweiten, ist durchaus eine Empfehlung. Hier zeigt sich das eine Qualität, wie sie der POLA-Liehaber schätzt, durchaus auch heute noch hergestellt wird.

 

Zeitweise wurden bei POLA auch Eisenbahnmodelle im Maßstab 0 produziert und diese in Zusammenarbeit mit Rivarossi unter dem Namen Pola-Maxivertrieben. Später erschienen einige dieser Modelle als Bausätze unter dem Namen Rai-Mo.

Die POLA Bausätze wurden noch bis zum Erscheinen des Kataloges 1972/73 unter den Namen: POLA N sowie POLA >>Quick<< H0 und POLA Maxi (für die Spur 0) geführt.

Im Jahr 1982, zum 25-jährigen Firmenjubiläum, werden die POLA Jubiläumsmodelle aufgelegt.

Ein Werbeflyer für die POLA Jubiläumsmodelle

Im Jahr 1983 führt POLA die charakteristische blaue Verpackung ein. Die legendären „Meistermodelle“ sind geboren.